Lernen mit neuen Medien
Im Flipped Classroom mit Moodle und Mahara zum Visibel Learning
Viel Arbeit steckt hinter den Präsentationen, die die am Projekt „Kompetenzorientierte Medienbildung im Fachunterricht" beteiligten Schulen am Landesschulamt und der Lehrkräfteakademie in Frankfurt präsentierten. Das Projekt sollte die teilnehmenden Schulen dabei unterstützen und beraten, kompetenzorientierte Unterrichtskonzepte sowie die Individualisierung von Lernprozessen in Verbindung mit der Nutzung neuer Medien umzusetzen. Dies bedingt nicht nur das Einbinden verschiedener technischer Systeme, sondern es muss ein generelles Umdenken in den Köpfen der Beteiligten erreicht werden.
Lehrerinnen und Lehrer sollen in Zukunft die Aufgabe der „Lerncoaches" übernehmen, dabei unterstützt und begleiten sie die Jugendlichen beratend beim Entwickeln persönlicher Lernkompetenz, also der Fähigkeit, neue Informationen zu erschließen, abzuspeichern, abrufen und anwenden zu können. Die Methode des „Flipped Classroom" soll dabei den nötigen Freiraum zur individuellen Betreuung und Beratung schaffen. Bei diesem Prinzip werden Hausaufgaben und die Stoffvermittlung vertauscht: Lerninhalte werden zu Hause von den Schülern mit Hilfe der digitalen Medien erarbeitet, die Anwendung des Gelernten geschieht dann in der Schule. Die neuen Medien sollen bei der Umsetzung der von John Hattie (Bildungsforscher aus Neuseeland) identifizierten Erfolgsfaktoren für wirksame und sichtbare Lernprozesse dienen: regelmäßige Leistungsüberprüfungen und Lehrerfeedback, Fördermaßnahmen für schwächere und Zusatzangebote für stärkere Schülerinnen und Schülern (Visible Learning, Hattie 2008).
Die Präsentation der Ergebnisse zeigt, dass sich die Kaufmännischen Schulen in Dillenburg sich im Bereich der Kompetenzorientierten Medienbildung auf einem sehr guten Weg befinden: Bereits seit 2009 betreiben die Kaufmännischen Schulen in Dillenburg ihre eigene Lernplattform „Moodle" und veröffentlichen dort Online-Kurse für Schülerinnen und Schüler. Neben dem Bereitstellen von Material sind dort interaktive Methoden möglich, Chats und Foren, die den Austausch auch außerhalb des Unterrichts ermöglichen, Video-Tutorials, die das persönliche Lerntempo berücksichtigen, Online-Tests, die den Schülerinnen und Schülern den eigenen Wissens- und Leistungsstand reflektieren sowie Wikis und Glossare, die zusätzliche Unterstützung bieten. 2014 ist man dann zusätzlich in das E-Portfoliosystem „Mahara" eingestiegen. Als Ergänzung zur Lernplattform „Moodle" bietet „Mahara" den Schülerinnen und Schülern eine persönliche Lernumgebung. Benutzer können dort ein digitales Kompetenzprofil (Ausbildung, Fertigkeiten, Ziele usw.) von sich erstellen, ein oder mehrere Weblogs führen, Dateien hochladen und verwalten und Kontakte zu anderen Mitgliedern pflegen.